Was ist Yoga?

Dies ist nach über 3 Jahren mein erster Blog auf meiner Website. Es hat seine Zeit gebraucht.

Da ich nächste Woche bei einer Bloggerreise im Hotel MOHR life resort Yoga unterrichten werde und ich mich derzeit mehr mit diesem Thema auseinandersetze, möchte ich nun meinen ersten Blog veröffentlichen.

 

Ich habe mich gefragt, worüber ich schreiben möchte. Mir ist wichtig, darüber zu schreiben, was Yoga eigentlich ist und was es für mich bedeutet.

 

Wenn man heutzutage an Yoga denkt, hat sicher jeder ein anderes Bild im Kopf.

Aber ich wette, dass die meisten Leute dabei an eine bestimmte Körperübung, ein Asana, denken. Insbesondere Yoga Anfänger oder Menschen, die noch nie Yoga gemacht haben. Das ist auch ein weit verbreitetes Bild, wird es in den heutigen westlichen Medien vermittelt wird.

 

Gestern stand ich mal wieder in einer Buchhandlung und fühlte mich überschwemmt von Massen an Büchern und Zeitschriften, die zum Thema Yoga ständig aufgelegt werden.

Mir kommt es vor, als würden wieder neue Stile, Richtungen und Methoden entwickelt werden. Methoden, die uns glauben machen, wir bräuchten noch mehr und noch Neues.

Ein Yoga-Dschungel, durch den man sich durchkämpfen muss:

Faszien-Yoga, Yin Yoga, Power-Yoga, Yoga Workouts etc.

Und hast du schonmal Yoga auf "you tube" eingegeben? Noch undurchsichtiger...

Wie soll ein Schüler sich da noch zurechtfinden?

 

Da ich selbst ein neugieriger und interessierter Mensch bin und ich die Dinge gern verstehen möchte, habe ich mich in den letzten Jahren sehr intensiv mit dem Thema Faszien, Faszientraining sowie Spiraldynamik® auseinandergesetzt.

Und es gibt auch immer wieder neue Erkenntnisse und Forschungen.

Da ich sie wirklich durchdringen wollte, habe ich mich entschieden, noch eine Ausbildung darin zu absolvieren.

Obwohl ich diese Entscheidung nicht bereue, ist mein Kopf doch voll von Übungen und Erkenntnissen und ich stehe vor der Herausforderung  diese bestmöglich ins Yoga umzusetzen und zu integrieren.

 

Und bei all diesen Informationen stellt sich mir außerdem die Frage, ob eine Yogalehrerin das alles braucht und was eine „gute“ Yogastunde eigentlich ausmacht?

 

Ähnlich wie bei den sozialen Medien geht es bei diesen Konzepten viel um Äußerlichkeiten, äußere Formen und Perfektion. Das ist alles schön und gut und hat auch seinen Stellenwert, wenn es um den Körper und „Körperbeherrschnung“ geht, was man mit den Yogastellungen auch assoziieren könnte.

 

Eine meiner Shiatsu-Lehrerinnen hat einmal gesagt:

Es ist wichtig eine gute Technik zu beherrschen, eine Landkarte (für die Meridiane) zu besitzen, um den Weg zu kennen und sich auszukennen.

Um das dann später wieder alles loslassen zu können und seiner inneren Intuition und Weisheit zu vertrauen.

 

Bei alldem sollten wir – gerade wir Yogalehrerinnen- nicht vergessen, was die Essenz von Yoga eigentlich ist.

 

Yogas chitta vritti nirodah – Yoga ist das zur Ruhe bringen der Gedanke im Geist.

Es ist das Ruhen in der Stille des Herzens, in unserem Herzlicht oder Herz-Geist.

 

An dieser Stelle möchte ich unserem Bekannten Ralph Skuban für seine wunderbare „Yoga Nidra“ CD danken, die ich jedem sehr ans Herz legen möchte.

Es ist jedesmal ein kleiner Rückzug aus dem Alltag, der mir Kraft und Entspannung schenkt.

 

Diese Ruhe, die Innenschau, Wahrnehmung und Hineinspüren ist meiner Meinung nach die Essenz und Notwendigkeit für eine gute Yogastunde.

Trotz der vielen Asanas, Atemübungen und den neuesten Übungen, die angeblich noch wertvoller für den Körper sind als bislang, die aber die Übenden nur in der äußeren Form halten.

Das eigentliche Ziel von Yoga ist es doch, die Menschen wieder zu sich und in ihr Herz, (ihrem echten Selbstvertrauen) zu bringen.

 

Die Qualitäten des Herzens sind nicht nur, Freude, Liebe und Mitgefühl, sondern auch Präsenz, Weisheit, Bewusstheit.

Buddhi (im Yoga) oder die Buddha-Natur (im Buddhismus), die wir in uns tragen oder die wir sind sind!?!

 

Es ist eine spannende Reise, die auch Disziplin und Durchhaltevermögen fordert, aber es lohnt sich, diese zu entdecken und zu erforschen.

 

Dieser Weg, dieser Pfad, ist im Yoga genauestens beschrieben und erforscht, nämlich in dem 8-gliedrigen Pfad – dem sogenannten Ashtanga-Yoga. Jedes einzelne Glied ist dabei gleich wichtig:

 

       1.     Yamas (Regeln und Gebote um Umgang mit der Umwelt)

       2.     Niyamas (Regeln und Gebote im Umgang mit sich selbst, z.B. Zufriedenheit)

       3.     Asanas – der Umgang mit dem Körper

       4.     Pranayama – der Umgang mit dem Atem

       5.     Pratyahara – Das Zurückziehen der Sinne nach innen

       6.     Dharana - Konzentration

       7.     Dhyana - Meditation

       8.     Samadhi

 

Samadhi ist der Zustand der Glückseligkeit, der höchsten Wonne und geistigen Freiheit,  das im Buddhismus als Nirvana bezeichnet wird.

 

 

Hell, aber verborgen wohnt das Selbst im Herzen. 

Alles, was sich bewegt, atmet, öffnet und schließt, 

lebt im Selbst. Es ist die Quelle der Liebe

und mag durch die Liebe erfasst werden,

aber nicht durch das Denken. 

 

Mundaka-Upanishad